Monat: Mai 2017

Klubhäuser der DDR

Die Spielstätten der DDR-Amateurtheater sind in der Regel mit ihren Trägereinrichtungen „verschwunden“. Nicht nur die volkseigenen Betriebe und Kombinate wurden aufgelöst bzw. privatisiert. Für deren soziale und kulturelle Einrichtungen kam das „Aus“ in der Regel noch vor der Liquidierung ihrer Träger. Nur wenige der betrieblichen Kulturhäuser, den Auftritts- und Wirkungsstätten der Amateurtheater, existieren noch heute. In Wikipedia kann man eine Liste über Kulturhäuser der DDR finden. Sie enthält neben dem Ort, der Bezeichnung dieser Eirichtungen auch Informationen zur Entstehung, den Architekten und eine Beschreibung des Zustandes von 2016. Allerdings sind nicht immer alle Daten verfügbar. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturhäuser_in_der_DDR

Radebeul, 20.5.2017

Übern Gartenzaun – geschaut Betrachtung ostdeutscher Theaterlandschaft der Jahre 1989 bis 1995

Der Leipziger Theaterwissenschaftler und Journalist Torben Ibs hat bei „Theater der Zeit“ seine Arbeit über die „Transformation des Theaters in Ostdeutschland zwischen 1989 und 1995“ vorgelegt. Das 400 Seiten umfassenden Werk taucht tief in die turbulenten Prozesse jener Jahre ein, schreibt die Leipziger Volkszeitung vom 5. Mai dieses Jahres zur Erscheinung des Buches. Torben Ibs zeigt auf, daß der Umbau der ostdeutschen Theaterlandschaft bis 1995 nicht so gravierend erfolgte, wie man auf dem ersten Blick glauben könnte. Die Veränderungen haben sich sowohl in Ost als auch in West ausgewirkt. So hat sich im Wesentlichen die Ensemble-Kultur des Ostens erhalten. Einzuräumen ist natürlich, daß der Umbau dieser Landschaft auch heute noch nicht restlos abgeschlossen ist.
Die Publikation enthält u. a. einen Darstellung „der Rolle der Theater im Herbst 1989“ in der DDR mit einem Blick aufs Repertoire und der Demonstration auf den Alexanderplatz in Berlin. Teil II. wendet sich den neuen Aufgaben wie dem Publikum und den Veränderungen in der Kulturpolitik zu, um schließlich mit dem III. Teil und einen kurzem Fazit abzuschließen. Nach Ibs  habe sich dieser Prozeß zwar als „kein leichter Übergang“ gestaltet, aber es sei auch „kein großer Bruch“ erfolgt. Ein Blick auf das veränderte Repertoire bleibt er allerdings schuldig.
Ibs, Torben: Umbrüche und Aufbrüche. Transformation des Theaters in Ostdeutschland zwischen 1989 und 1995.Theater der Zeit, Berlin 2016

Leipzig, 10.5.2017

Spielstätten in Dresden

Halten sich die Veröffentlichungen über das nichtprofessionelle Theater schon in Grenzen, so steht es um die Spiel- und Auftrittsorte dieses Metiers  noch viel schlechter. Viele der Gast- und Kulturhäuser, der improvisierten Spiel- und Probenstätten existieren nicht mehr. Wenn sie nicht abgerissen wurden, erfüllen sie heute eine andere Funktion oder sind ruinös.
Heidemarie und Heinz Glodschei haben bereits 2013 dankenswerter Weise eine 600 Seiten starke Publikation zu Dresdner Gastronomie in vier Jahrhunderten (bis 1988) herausgegeben, die vom Café bis zum Hotel alles Nennenswerte erfaßt. In der Regel werden  Name und Anschrift der Einrichtungen aufgeführt sowie besondere Merkmale erwähnt. Ergänzt wird die tabellarische Sammlung mit 2.750 Abbildungen. Viele Gasthäuser und Ballsäle werden genannt, die auch Spielstätten des nichtprofessionellen Theaters waren. Auf diesen Umstand allerdings wird nicht extra verwiesen.
Heidemarie und Heinz Glodschei: Speise und Trank und Herbergen. Dresdner Gastronomie in vier Jahrhunderten. Eine Reminiszenz auf historischen Ansichten. Druck und Verlag Christoph Hille, Dresden 2013.

Radebeul, 5.5.2017

Schöpfer des SATT-Logos gestorben

Am 16. April dieses Jahres ist der Maler und Grafiker Dieter Beirich im Alter von 82 Jahren in Radebeul verstorben. Der ehemalige Hochschullehrer und freischaffende Künstler war wiederholt auch für den Landesverband Amateurtheater Sachsen e. V. tätig. U. a. entwickelte er im Jahr 2000 das Logo der Sächsischen Amateurtheatertage und 2003 mit einem nackten, auf dem Kopf stehenden Clown ein sehr sinnbildliches Erkennungszeichen für den Förderverein „Freunde des LATS“. Noch kurz vor seinem Tod hatte Dieter Bereich der Städtischen Kunstsammlung Radebeul eine umfangreiche Kollektion seiner Werke als Schenkung übergeben.

Radebeul, den 5.5.2017