Aktuelles

Machkampf im sächsischen Laientheater 1920

Vor genau 100 Jahren, im Januar 1920, schloß sich die Vereinigung „Theaterfreunde“, eine Abspaltung Dresdner Laientheater unter Führung von Felix Renker vom „Verband dramatischer Vereine Sachsen“ seit 1916, dem Berliner „Reichsbund für Volksbühnenspiele“ an. Der Reichsbund war der direkte Kontrahent des sächsischen Verbandes. Die „Theaterfreunde“ bildeten mit einer Leipziger Gruppierung des Berliner Verbandes den „Gau Sachsen“. Unstimmigkeiten mit diesem neuen Partner ließen die „Theaterfreunde“ noch im selben Jahr in ihren alten Verband zurückkehren.

Der „Reichsbund für Volksbühnenspiele“ mit Sitz in Berlin und der sächsischen Verband waren die beiden bedeutenden und größten Verbände des nichtprofessionellen Theaters in der Weimarer Republik.

Radebeul, den 5.5.2020

Sächsischer Landespreis für Heimatforschung 2020

Auch in diesem Jahr lobt das Sächsische Staatsministerium für Kultus den „Sächsischen Landespreis für Heimatforschung“ wieder aus, der zusammen mit dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V. ausgerichtet wird. Mit dem Preis sollen Arbeiten von ehrenamtlich tätigen Autorinnen und Autoren ausgezeichnet werden, in denen beispielhafte Aspekte der sächsischen Heimat erforscht werden. Damit sollen Werke gewürdigt werden, die auf professionellem Gebiet oft wenig Beachtung finden. Die Themenpalette ist breit gefächert und kann u. a. Kunst und Industrie, Mundart und Volkskunst, Alltagskultur, Feste und Bräuche bis hin zur Archäologie in  Orts-, Regional- und Landesgeschichte betreffen. Eingereicht werden können geschlossene Arbeiten als Buch, Aufsatz oder in anderer – z. B. multimedialer – Form, die eine eigene Forschungsleistung darstellen.
Es werden drei Hauptpreise (3.000, 2.000, 1.500 €), ein Förderpreis (1.000 €) und drei Schülerpreise (zu je 500 €) vergeben.

Wer sich beteiligen möchte sollte sich auf der Internetseite von Kultusministerium informieren. Dort findet man die ausführliche Ausschreibung.
www.saechsischer-heimatschutz.de/landespreis-fuer-heimatforschung.html

Einsendeschluß ist der 14. Mai 2020

Radebeul, den 25.3.2020

Überführung Volkskunstgruppen

Bereits vor der Gründung der DDR gab die Deutsche Verwaltung des Innern und die Deutsche Verwaltung für Volksbildung die Verordnung zur „Überführung der Volkskunstgruppen und volksbildenden Vereine in die demokratischen Massenorganisationen“ und Gründung der Zentralstelle für Volkskunst heraus. Die Verordnung trat mit dem 1.1.1949 in Kraft. Die Überführung war bis zum 30.4.1949 abzuschließen und die Vereine aus dem Vereinsregister zu löschen.

Radebeul, 13.1.2020

Inszenierungen nichtprofessionelles Theater der SBZ/DDR

Nach einer halbjährigen Arbeit konnte auf der Grundlage einer langjährigen Sammlung von Inszenierungen ein Spielplan des nichtprofessionellen Theater in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR erstellt werden. Aus über 3.400 Inszenierungen von Theatergruppen von der Ostsee bis zum Erzgebirge, vom Oderbruch bis in den Thüringer Wald zeichnet sich ein Bild vom Anspruch und dem Verständnis der Amateure von 1945 bis 1990 ab. Bei dieser Erhebung wurden über 800 Autoren erfasst. An Hand der gespielten Stücke kann der Wandel im nichtprofessionellen Theater in der SBZ/DDR verfolgt werden. s.a. Inszenierungen nichtprofessionelles Theater der SBZ/DDR (PDF – Auszug 1960)

Radebeul, den 1.12.2019

Hier irrt Auf der Scene

Letzte offizielle Veranstaltung für das Amateurtheater der DDR

Während es 1989 in der DDR gärte, die scheinbare Stabilität des politischen Systems ins Wanken geriet, schien in der Amateurtheaterszene des Landes alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Die Theatergruppen bereiteten neue Inszenierungen vor,  die entsprechenden kulturellen Einrichtungen organisierten die Wettbewerbe auf dem Gebiet der Volkskunst und die 23. Arbeiterfestspiele standen vor der Tür.

Dennoch zeigten die Spielpläne der Gruppen von 1989, daß sich auch in dieser Szene eine Veränderung vollzogen hatte. Titel wie Becketts Warten auf Godot, Frischs Graf Ödeland oder Versuch, daß der König stirbt nach Ionesco mögen stellvertretend stehen für die künstlerische Auseinandersetzung der Amateurtheater mit der politischen Situation in der DDR.

Eine sichtbar gravierende Entscheidung war auch die Absage der Arbeiterfestspiele 1990. Damit wollte sich die Szene aber nicht abfinden. Und so organisierten die Zentrale Arbeitsgruppe „Amateurtheater“ und das Poetische Theater Leipzig für den 30. November bis 3. Dezember 1989 ein „Zentrales Treffen der Amateurtheater der DDR“ in der Messestadt. Entgegen der Aussage der Publikation Auf der Scene von 2013 (s. S. 261) fand dieses Treffen doch statt. Es war die letzte offizielle Veranstaltung für das Amateurtheater in der DDR.

Radebeul, den 1.10.2019

Paket aus Sachsen

BDAT-Webseite „Historie“ füllt sich

Schritt für Schritt stellt der Bundesarbeitskreis „Geschichte, Kultur und Bildung“ weiteres Material auf die Unterseite „Historie“ der Homepage des Bundes Deutscher Amateurtheater e.V.

So konnten jetzt Dokumenten veröffentlicht werden, die einen kleinen Einblick in die Arbeitsweise eines Amateurtheaters aus Dresden der 1960er Jahre vermitteln. Neben der Regiekonzeption zu einem Tschechow-Abend mit dem Stück Das Jubiläum vom „Arbeitertheater der Bauarbeiter“ und einer Presserezension über eine Aufführung vermitteln drei Fotos dazu auch einen optischen Eindruck.

https://bdat.info/arbeitsfelder/geschichte-kultur-bildung/historie

Radebeul, den 27.9.2019

Erster Jugendtheaterklub der DDR

Vor nunmehr 55 Jahren wurde in Leipzig der erste Jugendtheaterklub der DDR gegründet. Unter der Leitung des bekannten Charakterdarstellers Günter Grabbert (1931–2010) trafen sich 1964 „120 Schüler, Lehrlinge, Studenten und junge Arbeiter“. Das Angebot des Klubs erstreckte sich über Probenbesuche bis zu Gesprächen mit Fachleuten aus dem Theater. „Theater spielen“ war damals aber noch nicht vorgesehen. Grabbert war 40 Jahre am Leipziger Schauspielhaus engagiert.

Radebeul, den 3.5.2019

Autor und Widerstandskämpfer Günther Weisenborn

Am 26. März jährte sich der Todestag des Autors, Widerstandskämpfers und Aufklärer Günther Weisenborn zum 50. Mal. Das Mitglied der Widerstandsgruppen Schulze-Boysen entkam nur knapp seiner Hinrichtung durch das Naziregime und war in der Bundesrepublik wegen seines Kampfes gegen Rüstung und Krieg Diffamierungen ausgesetzt.
Der Mitbegründer des Berliner Hebbel-Theater nach dem Zweiten Weltkrieg verfasste u. a. auch Theaterstücke gegen den Krieg und über den Widerstand. Mit dem Stück Die Illegalen setzte er den antifaschistischen Widerstandskämpfern im Dritten Reich ein Denkmal. Das Stück hatte 1946 über 360 Aufführungen und wurde auch von Amateurtheatern der DDR gespielt, u. a. 1963 von der Studentenbühne der Karl-Marx-Universität Leipzig aufgeführt.

Radebeul, den 2.5.2019

Eröffnung der Zentralstelle für Volkskunst in der DDR

Am 1. Mai 1949 wurde in Berlin die Zentralstelle für Volkskunst eröffnet. Sie hatte die Aufgabe, „die ideologische Betreuung der Volkskunstgruppen und Schulungen der Volkskunstfunktionäre“ zu sichern. Die Zentralstelle war dem Bund Deutscher Volksbühnen angegliedert und wurde durch eine Verordnung des Ministeriums für Volksbildung ins Leben gerufen. Wegen Überschneidung verschiedener Aufgaben und Zuständigkeiten wurde die Zentralstelle 1951 aufgelöst. Ihr folgte das Zentralhaus für Laienkunst in Leipzig nach.

Radebeul, 1.5.2019

Historie am Netz

Mit dem 28. März dieses Jahres ging eine umfangreiche Seite zum Thema „Historie des nichtprofessionellen Theaters“ auf der Homepage des Bundes Deutscher Amateurtheater (BDAT) ans Netz. Unter drei Hauptpunkten sind auf insgesamt neun Klappseiten zahlreiche Abbildungen, Dokumente und weitere Texte abgelegt. So kann sich der Nutzer über anstehende große Jubiläen von Theatervereinen, zahlreichen Geschichten um das nichtprofessionelle deutschsprachige Theater aber auch über Erörterungen und Untersuchungen zu diesem Thema informieren. Ergänzt wird das Material durch Vorstellungen und Besprechungen diesbezüglicher Literatur. Viele dieser Beiträge sind mit weiteren Internetseiten verlinkt.
Die Seite wurde vom Bundesarbeitskreis „Geschichte, Kultur und Bildung“ beim BDAT erstellt. https://bdat.info/arbeitsfelder/geschichte-kultur-bildung/historie/

Berlin, 1.4.2019