1850 bis 1932

Zeittafel Amateurtheater Sachsen von 1850 bis 1932 (Auszug)

Einschließlich relevanter Ereignisse aus Kulturpolitik für die Volkskunst

Der Reichsvorstand der „Volksspielkunst, Verband für Volkskunst, Volksbildung und Jugendpflege, e. V. von 1929 bis 1932. In der Mitte sitzend der 1. Vorsitzende, Felix Renker.

In dieser Zeittafel wurden viele Fakten aufgenommen, die scheinbar nur bedingt mit dem nichtprofessionellen Theater zu tun haben. Dennoch sind sie mir wichtig, da sie die Bedingungen gestalteten, unter dem das nichtprofessionelle Theater wirkte. Bei den hervorgehobenen Datierungen handelt es sich um Ereignisse, die nachweislich mit dem nichtprofessionellen Theater zu tun haben.

Bedingt durch den Umfang dieser erfassten Daten, kann hier nur ein kleiner Auszug dieser Daten dargestellt werden. Eine komplette Übersicht kann als zwei PDF-Dateien (1850-1899 und 1900-1932) geöffnet werden.

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1852Gründung der Thalia Freiberg.– Renker, Felix: 50 Jahre Volksspielkunst. Erinnerungen zum 50jährigen Bestehen der Volksspielkunst. Hg.: Reichsverband für Volkskunst, Volksbildung und Jugendpflege e. V., Sitz Dresden. Verlag „Volksspielkunst“ Arno Scheinpflug, Dresden [1932], S. 93.

1862, 2.10.Erste Theateraufführung in sorbischer Sprache im Gasthof „Zur goldenen Krone“ in Bautzen, „Herr von Viereck“, Komödie von Václav Kliment Klicpera (tschechischer Dramatiker) aufgeführt durch Oberlausitzer Studenten aus dem Wendischen Seminar in Prag.– Auf der Scene…, S. 312.

1882, 7.5.Gründung des „Verbandes dramatischer Vereine im Königreich Sachsen“ in Chemnitz, ältester Theaterverband in Sachsen. Er entwickelt sich zum zweitstärksten im Deutschen Reich mit Mitgliedsorganisationen von Hamburg bis Bayern. – Renker, S. 10.

1890August Zweiniger übernimmt in Chemnitz in der Jacobstraße ein Ballhaus. Sohn „Arthur Zweiniger war nahezu 25 Jahre Vorsitzender der V.-G. Apollo“, Chemnitz. Das Ballhaus wurde bevorzugter Auftrittsort von Volksspielkunst-Gemeinschaften. – s. a. http://www.ag-sonnenberg-geschichte-in-chemnitz.de/Downloads/Flyer%20druckerei1.pdf; Renker, S. 14.

1893, 10.–12.6.Der dramatische Verein Harmonie-Zwickau richtet den 10. Verbandstages des „Verbandes dramatischer Vereine Sachsen“ aus. Das Programm umfasste „24 Nummern“, darunter „sieben Einakter“ und dauerte acht Stunden.– Renker, S. 13 f.

1910Gründung des Arbeiter-Theaterverlages Alfred Jahn in Leipzig.– Schütte, Wolfgang U. (Hg.): Der Rote Jahn. Ausgewählte Musikalien des Arbeitertheater-Verlages Alfred Jahn. Edition Peters, Leipzig, Dresden, 1986, S. 6.

1920, 12.-14.6Auf dem 38. Verbandstag in Mylau ändert der „Verband dramatischer Vereine Sachsen“ nicht nur seinen Namen in „Volksspielkunst, Verband Deutscher Theatervereine, e. V., Sitz Chemnitz“, er beschließt damit auch seine reichsweite Ausdehnung. Aufgenommen wurde u. a. eine Vielzahl von Vereinen aus Bayern. Ein Festzug „durch die Straßen Mylaus“ wird veranstaltet.– Renker, S. 55 f.

1920, 12.-14.6Aufführung des Massenspiels „Spartakus“ mit 900 Darstellern auf der Rennbahn Cottaweg in Leipzig vor 50.000 Zuschauern.– Pfützner, Klaus: Die Massenspiele der Arbeiter in Leipzig(1920 –1924.) VEB Hofmeister Verlag, Leipzig, 1960, S. 12–15.

1928, 8.–9. 4.Der 10. Bundestag des Deutschen Arbeiter-Theater-Bundes in Berlin wählte den alten Vorstand ab, unter ihm auch den 1. Vorsitzenden Alfred Jahn (Leipzig), und setzten Arthur Pieck an die Spitze des Verbandes. Künstlerischer Leiter wurde Béla Balázs. Hoffmann, Ludwig; Hoffmann-Ostwald, Daniel: Deutsches Arbeitertheater 1918–1933. Henschelverlag, Berlin, 1961, S. 298–302.

1931, 28.3.Inkrafttreten der Verordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 28. März 1931. Aufgrund dieser Verordnung wurde es den Agitprop-Gruppen unmöglich, legal öffentlich aufzutreten.– Hoffmann; Hoffmann-Ostwald, S. 560 ff.

1932, 22.11.Uraufführung des Stücks Verrätergasse. Ein proletarisches Heimatspiel von Johannes Wüsten durch die Spielgruppe „Rote Bühne“, Görlitz, im Konzerthaus der Stadt.– Görlitz in den zwanziger Jahren. Schriftreihe Neue Folge, Heft 16. Hg.: Städtische Kunstsammlung Görlitz. Graphische Werkstätten Zittau/Görlitz, Werk II, Görlitz, 1980, S. 45; s. a. Arbeiter-Zeitung für Schlesien, 22.12.1932.

Abkürzungen

o. A.– ohne Angaben zum Autor
o. D.– ohne Angaben zum Datum
o. S.– ohne Angaben zur Seitenanzahl
S.– Seite
BDAT– Bund Deutscher Amateurtheater e. V.
Hg.– Herausgeber
M– Mark
RVBS– Reichsbund für Volksbühnenspiele e. V.
V.-G.– Volksspielkunst-Gemeinschaft
Z.D.V.– Zentrale deutscher Volksspielkunst-Verbände