Ostdeutscher Tanz seit 1945
Dies ist der Untertitel einer bereits 2014 erschienen Publikation beim Transcript-Verlag von Jens Richard Giersdorf, die eine Lanze für den in der Literatur kaum beachteten ostdeutschen Tanz bricht. Es handelt sich hier sehr wohl in der Hauptsache um die professionelle Tanzszene. Dennoch wird in dem 282-Seiten starken Werk nicht die allgemeine Tanzgeschichte der DDR verhandelt, sondern es werden vielmehr Schwerpunkte gesetzt. Dem Autor geht es darum, „den ästhetischen Widerstand des individuellen Körpers“ gegen staatliche, ideologische Vorgaben für den Tanz sichtbar zu machen. Dies versucht er an Hand des Werdegangs von drei bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten sichtbar zu machen: Die Tänzerin, Choreografin und Regisseurin Arila Siegert, Tom Schilling, Tänzer und Choreograf und Fine Kwiatkowski, Performerin.
Das interessante dieser Publikation aber ist, dass sie auch den nichtprofessionellen Bereich aus der Betrachtung nicht ausschließt, wie leider so viele andere Werke. So findet die „Ostdeutsche Volkstanzbewegung der Amateure“ ebenso Beachtung wie die „Massenchoreografien beim Leipziger Turn- und Sportfest“. Giersdorf, Jens Richard: Volkseigener Körper. Ostdeutscher Tanz seit 1945. Transcript-Verlag, 2014
Radebeul, 03.02.2016